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Durch Bewusstheit zu mehr Souveränität!



Jeder von uns kennt die Situationen, in denen wir - aus unserer Sicht - versagt haben und nicht wussten, was in dem Moment zu tun war. Es fehlte die Möglichkeit der Hilfe zur Selbsthilfe. In jeder unserer Aktionen gibt es ein sichtbares Tun (OUTER GAME) und ein inneres Spiel (INNER GAME) – das, was sich in uns abspielt. Timothy Gallwey hat festgestellt, dass unser Bemühen, um uns zu verbessern, uns oft daran hindert, das zu erreichen, was wir wirklich möchten. Insbesondere, wenn wir von Anderen gut gemeinte Ratschläge oder Anweisungen erhalten, wie wir etwas anders machen sollen. Siehe der Fußballtrainer, der an der Seitenlinie steht und Anweisungen an seine Spieler gibt.


Eine besondere Erkenntnis aus Untersuchungen mit Top-Managern, Sportlern, Schauspielern war, dass alle in Zeiten maximalen Erfolgs und der maximalen Stärke an nichts anderes dachten, sozusagen in der Lage waren, das „Geschnatter im Kopf“ auszuschalten. Auf der anderen Seite verloren sie immer dann an Souveränität, wenn der innere Dialog zwischen Selbstkritik und Selbstmotivation zwischen Sorge und Mut, zwischen Ärger und Freude, den Fokus auf das eigentlich wesentliche verhinderte.


Ziel ist es, Menschen in einen selbst gesteuerten Lernprozess zu führen, bei dem sie in möglichst hohem Maße auf die eigenen Ressourcen zurückgreifen können.


Dazu gehören drei Schlüsselelemente:


1. Aufmerksamkeit: Die Aufmerksamkeit auf das richten, was wirklich passiert (Thema: Wahrnehmung und Realität). Die eigentliche Situation wird in voller Klarheit gesehen, zusätzliche Informationen werden gewonnen.


2. Wahlfreiheit: Wenn wir uns einer Situation klarer geworden sind, dann entstehen Fragen: „Was möchte ich so lassen wie es ist, denn es ist gut so?“ „Was kann ich tun, was kann ich selbst beeinflussen und ändern, da ich es so nicht mehr für mich nicht mehr hinnehmen kann?“ „Wo ist die Grenze erreicht, die mich veranlassen würde, den Schauplatz ganz zu verlassen?“


Und ich selbst entscheide darüber, wie ich mich verhalte!

3. Vertrauen: Das Vertrauen in die eigenen Ressourcen wächst, weil ein tiefes Verständnis der Situation (Was ist, ist!) aus dem eigenen, aufmerksamen Umgang und den selbst gewonnen Erfahrungen beruht. Das Vertrauen kann sich auf die eigenen Ressourcen, Kräfte und Fähigkeiten als auch auf die eines ganzen Teams / einer Organisation beziehen.




LEISTUNG = POTENZIALE - STÖRUNGEN


Mit der Anwendung der Kernprinzipien werden Selbstreflektion, Eigensteuerung und Handlungsfähigkeit ausgebaut. Der Erfolg hängt davon ab, wie gut wir unser Inner-Game spielen.

Das durch Selbststörung verursachte Fehlverhalten, z.B. wenn eine Präsentation innerlich als Bedrohung eingeschätzt wird, kann mit zwei unterschiedlichen Ansätzen korrigiert werden.


Traditioneller / instruierender Ansatz: Es wird an dem vergangen sichtbaren Verhalten (outer game) gearbeitet: Hierzu gehören das Benennen dessen, was falsch ist und das Vorgeben dessen, wie es richtig zu machen ist.


Beispiel: Die letzte Projektpräsentation war nicht gut, da ich oft zu langatmig in meinen Erklärungen war, zu viel Fachbegriffe verwendet habe, die von den Kunden nicht verstanden wurden; ich habe zu schnell gesprochen und hatte zu viel sprachliche Gedankenpausen „äh´“ genutzt.


Lösung: Ich werde beim nächsten Mal darauf achten prägnanter zu sein, Begriffe einfach zu erklären, langsamer sprechen und bewusst Pausen zu setzen.


Inner-Game Ansatz: Es werden die Selbstbeschränkungen aufgelöst, die zu den Verhaltensfehler führten. Dazu muss ich mit den eigenen Gedanken und Gefühlen in Kontakt sein.


Beispiel: Wie kam es dazu, dass ich so viele Worte genutzt habe? Wovon habe ich mich leiten lassen, die Inhalte mit Fachbegriffen zu spicken? Wieso habe ich mir keine Zeit gelassen, Pausen gelassen und ständig äh gesagt?


Lösung: Möglicherweise liegt es darin, dass ich meinem Gegenüber beweisen will, dass ich kompetent bin und viel zu sagen habe. Gleichzeitig glaube ich, dass sobald ich aufhöre zu reden, mein Gegenüber das Wort ergreift und ich mit Dingen konfrontiert werde, die ich nicht hören will, obwohl es während der Präsentation überhaupt keine Anzeichen dafür gab. Ich werde an dieser Erkenntnis arbeiten und mir zu meiner eigenen Stärke zurück-helfen.




INNER-GAME und STOP!


Das Stop-Tool trainiert die Fähigkeit, zu stoppen, anzuhalten. Es ist die Fähigkeit, genau im Impuls zum Handeln innezuhalten und sich Zeit zu nehmen, die äußere Situation, wie auch die Situation im Inneren umfassend wahrzunehmen. Stopps können unterschiedlich lang sein:

  • 2 Sekunden, in denen du dich bewusst auf ein Gespräch am Telefon einlässt

  • 2 Sekunden, bevor du einen Gedanken aussprichst

  • 10 Sekunden, um deine Priorität für den Tag zu prüfen

  • 30 Sekunden, um dich mit deinen Stärken und Qualitäten zu verbinden

  • 5 Minuten, um die eigene Intention für das nächste Meeting, das nächste Gespräch zu schärfen

  • 1 Nacht, um über eine Sache zu schlafen

  • 1 Woche Bedenkzeit, um über einen Karriereschritt nachzudenken.

Erst durch die Einnahme der Beobachterposition, in der ich all meine Aufmerksamkeit fokussieren, entsteht eine Qualität von Wahrnehmung, die in manchen Berufen (Piloten, Notärzte, Feuerwehr etc.) als „runder Blick!“ beschrieben wird. Das ist die Fähigkeit, das Ganze zu sehen und dann sein Handeln optimal auf die Aufforderung der Situation auszurichten.


S – Step Back: Schaffe dir Raum zum Nachdenken. „Time out!“ Zeit zum Nachdenken und Planen der nächsten Schritte. Es schafft dir Gelegenheit, dich auf das Wesentliche und deine Ressourcen zu konzentrieren. Das automatische Handeln zu stoppen, um bewusst innezuhalten, heißt den Autopiloten zu unterbrechen und uns bewusst zu werden.


T – think (nachdenken): „Was mache ich eigentlich gerade?“ „Was versuche ich zu erreichen? Welchem Zweck dient das? Was ist die Priorität? Was will ich wirklich? Ist eine Veränderung angemessen? Was sind best- und worst cases? Was steht auf dem Spiel? Ist die kritischste Möglichkeit so kritisch, dass ich besser nicht handle? Welche vorgefassten Meinungen habe ich? Wie geht es mir emotional/innerlich?


O – organize your Thoughts and Options): Bevor du weitermachst, ordne deine Gedanken!

Welche Alternativen gibt es, wenn mir die Situation in ihrer Ganzheit klarer wird? Was kann ich konkret tun, was kann ich aktiv beeinflussen? Wie geht es mir dann damit? Was liegt nicht in meiner Hand?


P – proceed: Bevor du den Raum verlässt, prüfe, ob dein Geist frisch und klar ist. Sobald deine Absichten klar sind, dein Plan eindeutig ist, du deine nächsten Schritte kennst, du mit dir selbst gut in Kontakt bist, mit deinen Stärken, deinen Kompetenzen und deiner Motivation, dann kann es weiter gehen.


  • ST schärfen und erzeugen Aufmerksamkeit

  • O ist die Phase, in der die Wahlmöglichkeit durchdacht werden

  • P ist die Phase, in der im Vertrauen auf die eigenen Stärken, wieder in Aktion getreten werden kann



Einsatzmöglichkeiten von STOP:


Orientierungs-STOP am Anfang und am Ende eines Tages. Ein oder zwei STOP während des Tages bringt dich wieder auf Kurs. Überprüfe, ob die gesetzten Prioritäten noch stimmen und wie weit du gekommen bist.


Projekt-STOP Tatkraft wird hoch geschätzt. Nimm dir Zeit zum Visionieren, Planen und Forschen. Wenn kluge Voraussicht, Planen und Lernen kommen vor Aktionismus.


Änderungs-STOP Wenn etwas Unerwartetes geschieht, neue Umstände sind eingetreten, eine neue Handlungsoption ist entstanden, du musst diene Pläne ändern. Ein Änderungs-STOP schafft den Raum für eine bewusste Entscheidung anstelle der adhoc-Reaktion.


Not-STOP shit happens – die besten Leute machen Fehler. Gleichzeitig sind dies wichtige Lernerfahrungen. Ein Not-STOP hilft oft den wahren Fehler zu finden, daraus zu lernen und gestärkt daraus hervor zu gehen. (siehe Toyota-way). Ein Not-STOP verhindert, dass Fehler vertuscht werden, bevor diese fatal werden (Elchtest).


Kommunikations-STOP wird notwendig, wenn du nicht mehr konstruktiv und angemessen kommunizierst und Störungen / Konflikte aufgetreten sind. Vor allem Missverständnisse führen zu teilweise nicht mehr lösbaren Konflikten.


Lern-STOP Die berühmte „Auszeit!“ – um zu lernen und sich coachen zu lassen (siehe Sport). Im Spitzensport völlig normal – im Geschäftsleben eher selten. Es führt dazu, dass die Fähigkeiten und Fertigkeiten weniger effizient entwickelt werden.


Erholungs-STOP Es geht darum, Gehirn und Körper Zeit zu geben, sich zu regenerieren.


Im STOP geht es immer darum, zunächst die Aufmerksamkeit ganz bewusst darauf zu lenken, was eigentlich gerade passiert und wieso, mit dem Prinzip der Wahlfreiheit zu überprüfen, welche Handlungsalternativen vorliegen und welche die „selbst gewählt stimmigsten und hilfreichsten“ sind. Und wie man sinnvoll wieder in Aktion treten kann im Vertrauen darauf, eine gute Entscheidung getroffen zu haben, die auf den eigenen Stärken, Kräften und Möglichkeiten aufbaut.


Interessiert? Dann freue ich mich auf deine Kontaktaufnahme.

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